Tagesablauf
Eingewöhnungszeit
Die Kinder werden so in die Kindergartengruppen aufgenommen, dass es in der Eingewöhnungszeit für die Eltern möglich ist , die Kinder eine Zeitlang in der Gruppe zu begleiten, bis sie eine vertrauensvolle Beziehung zu den Erzieherinnen aufgebaut haben.
Alltag
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Morgenkreis
Wenn die Kinder bis 8:30 Uhr alle gebracht worden sind, beginnt der Morgenkreis.
In ihm wechseln Lieder und Fingerspiele miteinander ab, z.B. im August / September erzählen sie von der Ernte, den Tieren und Pflanzen. Vielleicht gibt es noch etwas zu berichten von Erlebnissen des Vortages, danach endet der Morgenkreis mit einem Spruch. Der Morgenkreis gibt den Kindern Zeit und Möglichkeit innerlich „anzukommen“, sich gegenzeitig wirklich wahrzunehmen und auch immer wieder aufs Neue als kleiner Mensch den Platz im Wechsel der Zeiten einzunehmen.
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Freispiel im Haus
Anschließend haben die Kinder die Gelegenheit Spielkameraden, Spieldauer und Spielinhalt frei zu wählen. Sie können aber auch handwerken (sägen, backen, weben, nähen …) oder den Erwachsenen beim Kochen, Backen oder anderen hauswirtschaftlichen Arbeiten helfen. In dieser Zeit liegt der Schwerpunkt darin, ein soziales Miteinander zu üben, Phantasie und Kreativität zu pflegen sowie Körper- und Bewegungskompetenz zu erwerben (vielseitiges Bewegen, Grob- und Feinmotorik).
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Aufräumzeit
Ungefähr gegen 10:00 Uhr wird festgelegt, wer wo mit wem Ordnung schafft und der Tisch gedeckt. Alle miteinander schaffen es in kurzer Zeit die Dinge wieder an den rechten Ort zu räumen. Dies schafft ein Gefühl von Zuverlässigkeit und Sicherheit – danach gehen alle zum Händewaschen und kommen dann zum Reigen zurück.
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Reigen
Unter dem Reigen versteht man sinnvoll zusammengesetzte Lieder und Verse, die ein freies, rhythmisches Spiel ergeben. Er beinhaltet Wechsel und Geschehnisse in der Natur, das damit verbundene Verhalten und Leben von Tieren und Pflanzen und die sich daraus ergebenden Arbeiten und Aufgaben der Menschen. Die Erzieherin singt, spricht und setzt diese Inhalte in die jeweilig wesentlichen Bewegungen um, die von den Kindern nachahmend aufgenommen werden. Beim Reigen geht es darum, den Kindern die ursprünglichen Bewegungsabläufe nachvollzieh- und durchschaubar zu machen, die heute von Maschinen ausgeführt werden. Darüber hinaus erfährt ihr Bedürfnis tiefe Befriedigung, gedankliche Inhalte über nachahmende Bewegung und sprachliche Bilder aufzunehmen und zu begreifen. Auf diesem Wege lernen sie mehr als durch intellektuelle Belehrung.
In die Reihe der Reigen fügen sich auch Jahreszeitenspiele, wie Märchen-, Weihnachts- oder Drei-Königs-Spiel ein. Auch hier wird wieder deutlich, wie wichtig das wiederholende Erzählen von Märchen und Geschichten ist. So werden die Kinder mit dem Bildinhalt vertraut und können und wollen es dann im rhythmischen Spiel umsetzen.
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Frühstück
Zu den jeweiligen Wochentagen gehört ein bestimmtes Frühstück, so dass sich die Kinder auch hier im wiederholenden Rhythmus gehalten fühlen. Darüber hinaus gibt es ein Zusammenspiel zwischen Wochentagen und Getreideart, die ihre Wirksamkeit auf den Menschen hat. Nach dem Frühstück, das auch einem festen Ablauf folgt, geht es zum Zähneputzen und danach zum Spielen in den Garten, und zwar bei jedem Wetter.
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Freispiel draußen
Draußen erfahren Bewegungs,- Sozial- und Phantasiekompetenz ihre Förderung. Die Kinder spielen im Sand, sie klettern, balancieren, springen, laufen Stelzen, springen Seil usw…, aber sie haben auch die Möglichkeit, die Erwachsenen bei der Gartenpflege, bei Reparaturarbeiten, beim Fegen, Gießen usw. zu beobachten und mitzuhelfen. Jede Jahreszeit hat ihre Arbeit, bringt Aufgaben und Verpflichtungen für die Menschen.
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Abschlusskreis
Ungefähr um 12:00 Uhr geht es wieder in den Gruppenraum zurück, um den Vormittag gemeinsam abzuschließen; dies sieht an den einzelnen Wochentagen jeweils unterschiedlich aus:
- Malen mit Aquarellfarben,
- Kneten mit Knetbienenwachs,
- Hat ein Kind Geburtstag, kann er in dieser Zeit gefeiert werden,
- Eurythmie,
- Erzählzeit - Auswendig gesprochen, mit immer den gleichen Worten hören die Kinder Geschichten und Märchen. Die Erzieherinnen haben all die kleinen Gesichter im Blick. Sie können die Gefühlsregungen an ihnen ablesen, verfolgen, wer welche Lieblingsstellen hat, Freude, Bedenken, Mitleid, Bangen und Bewunderung unmittelbar miterleben.
Wie es für Lieder und Fingerspiele gilt, so ist es auch bei den Geschichten wichtig, dass sie sich wiederholen. Gerade dadurch haben die Kinder Zeit und Möglichkeit sich mit dem Inhalt zu verbinden, innerlich zu eigenen Bildern zu kommen, ihre Gefühle wahrzunehmen und kennen zu lernen. - Ab 12:30 Uhr werden die Kinder abgeholt und ab 13:00 Uhr sammeln sich die verbleibenden Kinder für die Mittagsbetreuung. Es werden kleine Spiele gemacht, Bilderbücher angeschaut, etwas gemalt und bis 14:00 Uhr sind alle abgeholt.